Da ich am dritten und letzten Tag in Singapur noch den Zoo besuchen möchte, ist mein zweiter Tag relativ vollgepackt. Zunächst fahre ich zum Raffles Place. Auch hier zeigt sich wieder wie grün die Stadt ist. So finden sich mitten zwischen den Hochhäusern Palmen, die eine angenehme Atmosphäre schaffen. Von hier gehe ich (mehr zufällig) Richtung Singapore River, wo sich ein ganz anderes Stadtbild auftut. Hier ist es eher ruhig (da kein Haupttouristenpunkt) und aufgrund der Nähe zum Wasser ist es nicht ganz so stickig wie im Rest der Stadt. Man geht vorbei am kolonialen Fünf-Sterne Fullerton Hotel und zum Asian Civilisation Museum, das allein durch seinen Vorgarten mit großen Spiegelkugeln und seiner Lage einen Besuch lohnt. Weiter hinten sieht man das Victoria Theatre im viktorianischen Stil, sodass man eigentlich nicht den Eindruck hat sich in Asien zu befinden. Die einmalige Atmosphäre hier bezeugen auch die Maler, die die Kulisse auf Leinwänden festhalten.
Das Wahrzeichen der Stadt – Der Merlion
Weiter den Fluss entlang zur ehemaligen Flussmündung kommt man zur westlichen Seite des Marina Bay, wo sich der Merlion, das Wahrzeichen von Singapur, befindet. Die acht Meter hohe Wasser speiende Statue aus halb Löwe, halb Fisch, zieht vor allem viele asiatische Touristen an, die Selfies aus allen Perspektiven mit der Statue machen. An sich ist die Statue aber nicht so spektakulär, jedenfalls nicht im Vergleich zu den ganzen anderen Sehenswürdigkeiten die Singapur zu bieten hat. 😉
Chinatown
Mit der MRT fahre ich daher weiter nach Chinatown. In den Straßenläden gibt es alle Arten von kitschigen Souvenirs, die das Touristenherz begehrt. Da ich aber eher auf kulturelle Sehenswürdigkeiten aus bin, besuche ich den Buddha Tooth Relic Temple. In diesem ersten buddhistischen Tempel den ich überhaupt besuche, wird ein Zahn Buddhas aufbewahrt. Hier findet auch gerade eine Art Gebet statt, wobei ein paar Dutzend Mönche und andere Chinesen gleichzeitig aus Büchern mit chinesischen Schriftzeichen laut vorlesen. Außerdem finden sich hier zahlreiche Figuren von Buddha und anderen buddhistischen Personen, was fast schon ein wenig kitschig wirkt. Aber wahrscheinlich geht es den Chinesen beim Besuch einer christlichen Kirche auch nicht anders.
In Chinatown kann man aber auch hervorragend essen. Im Chinatown Complex oder der Chinatown Food Street findet man beispielsweise zwei der berühmten „Hawker Centres“, auch „Food Courts“ genannt. Hierbei handelt es sich um einen zu einer Einheit zusammengefassten Markt von Essensständen. Hier kann man vor allem ziemlich günstig essen, was wahrscheinlich auch ein Hauptgrund ist, warum die Food Courts auch bei den Einheimischen so beliebt sind. Um die Hygiene der relativ offenen Küchen muss man sich in Singapur übrigens keine Sorgen machen, da die Regierung sämtliche Restaurants und Essenstände kontrolliert und nur solche genehmigt, die sie mit einem „B“ für sauber und einem „A“ für sehr sauber bewertet. Die Bewertung lässt sich bei jedem Stand an einem Schild mit dem jeweiligen Buchstaben ablesen. Trotzdem muss ich relativ lange suchen um etwas zu finden was mir zusagt, da die Auswahl an Speisen doch etwas speziell ist und mit dem Essen aus dem Asia-Restaurant zuhause nur wenig zu tun hat. In der Chinatown Food Street finde ich aber schließlich ein leckeres „Sweet and Sour Chicken“ mit Reis.
Sentosa Island
Gut gestärkt mache ich mich auf den Weg in den Vergnügungsstadtteil von Singapur: die Insel Sentosa. Auf der der Insel direkt vor der Hauptinsel Singapurs findet man unter anderem die Universal Studios, Madam Tussauds oder das größte Aquarium der Welt, das S.E.A. Aquarium. Da diese Dinge allerdings alle relativ zeitraubend sind, begnüge ich mich damit mir den Strand der Insel anzusehen, der kostenlos zugänglich ist. Leider ist dieser jedoch nicht der allerschönste, da ausgerechnet hier (im sonst so sauberen Singapur) doch ein wenig Müll am Strand und im Wasser zu finden ist. Abgesehen davon erlebt man hier nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt aber einen schönen Kontrast zum sonst so quirligen und geschäftigen Singapur. Außerdem befindet sich hier der „Southern Most Point of Continental Asia“, also der südlichste Punkt von Kontinentalasien, mit dem man sich nur 136 km nördlich vom Äquator befindet.
Cloud Forest (Gardens by the Bay)
Anschließend begebe ich mich noch einmal zu den Gardens by the Bay, die ich am Vortag nur kurz besucht habe. Hier besichtige ich auch eines der zwei Gewächshäuser: Im sogenannten Cloud Forest befindet sich ein voll mit Pflanzen bewachsener 35 Meter hoher Wasserfall, an dem die Vegetationszone der Tropen in Höhen von ca. 1.000 bis 3.000 Metern über Meereshöhe nachgestellt sind. Da ich erst in der Dämmerung komme, sind leider nicht wirklich viele Pflanzen sichtbar. Dafür ist der Wasserfall und das gesamte Gewächshaus eindrucksvoll beleuchtet und Nebel schimmert im Licht, sodass sich eine ganz besondere Atmosphäre präsentiert. Außerdem ist es jetzt wahrscheinlich um einiges leerer als am Nachmittag.
SkyPark (Marina Bay Sands)
Zum Abschluss vom Tag besuche ich noch den SkyPark vom Marina Bay Sands-Hotel. Von der Besucherterrasse (dem Public Observation Deck) hat meinen wunderbaren Ausblick auf die Skyline und den Rest von Singapur. Gerade im Dunkeln ist das wirklich beeindruckend. Nur den berühmten Hotelpool sieht man hier nur von weitem. Möchte man sich diesen von Näherem ansehen (das Schwimmen im Pool ist Hotelgästen vorbehalten) muss man einen Drink in der Bar des Hotels erwerben. Allerdings herrscht hier auch ein strengerer Dresscode, bei dem man mit kurzen Shorts keinen Zutritt bekommt.