Etwa 200 Kilometer südlich des berühmten Yosemite Nationalparks befindet sich der Sequoia Nationalpark. Mit weniger als der Hälfte der jährlichen Besucher des Yosemite Parks, ist der Sequoia Nationalpark weit weniger populär als sein nördlicher Nachbar. Dabei ist er durchaus einen Besuch wert, denn neben den berühmten Riesenmammutbäumen kann man hier auch atemberaubende Panoramaausblicke genießen.
Warum nicht Yosemite?
Auch mein Besuch des Sequoia Nationalparks ist mehr aus der Not entstanden. Auf meinem Roadtrip durch den Südwesten der USA sollte meine Reise eigentlich von Las Vegas kommend durch das Death Valley und die Sierra Nevada direkt in den Yosemite Park führen. Der direkte Weg führt dabei jedoch über den Tioga Pass. Dieser ist in den Wintermonaten (während meiner Reise) jedoch aufgrund hoher Schneemassen gesperrt. Der einzige Weg auf die westliche Seite der Sierra Nevada führt daher um die Gebirgskette herum. Das bedeutet jedoch deutlich mehr Strecke und somit deutlich längere Reisezeit, wodurch ein Besuch des Yosemite Parks für mich nicht mehr möglich war. Stattdessen entschied ich mich für einen Besuch des Sequoia Nationalparks, der am südlichen Zipfel der Sierra Nevada quasi fast direkt auf dem Weg meiner Umrundung lag.
Informationen über Yosemite im Winter
Übrigens ist auch ansonsten der Besuch des Yosemite Parks während der Wintermonate nicht ganz unproblematisch. Aufgrund seiner Höhenlage können einige Straßen gesperrt oder nur mit Schneeketten befahrbar sein. Mehr über die aktuellen Bedingungen erfährt man auf der Informationswebsite des Nationalparks.
Auffahrt zum Sequoia Nationalpark
Wie Yosemite liegt auch der Sequoia Nationalpark auf mehreren tausend Metern Höhe. Meine Unterkunft befand sich im kleinen Örtchen „Three Rivers“, welches sich nur wenige Kilometer vor dem „Ash Mountain Entrance“ entfernt befindet, der direkt zu den Hauptattraktionen des Nationalparks führt. Bevor man die ersten großen Mammutbäume zu Gesicht bekommt muss man allerdings zunächst eine lange kurvenreiche Straße hinauf fahren. Langeweile kommt hier trotzdem nicht auf, da man immer wieder mit tollen Ausblicken auf das zurückliegende Tal belohnt wird. Irgendwann verändert sich dann die Vegetation zu einem dichten Nadelwald. Hier erwarten einen dann auch endlich die ersten Mammutbäume.
Giant Forest Museum
Nach wenigen Kilometern erreicht man den zentralen Parkplatz des Sequoia Nationalparks, wo sich sich auch das „Giant Forest Museum“ befindet. Hierbei handelt es sich allerdings eher um einen recht kleinen Ausstellungsraum mit Souvenirshop. Trotzdem kann man hier so einiges Interessantes über die Mammutbäume sowie die Geschichte des Nationalparks erfahren.
Der größte Baum der Erde
Zum „Pflichtprogramm“ im Sequoia Nationalpark gehört natürlich auch ein Spaziergang durch den Wald mit seinen mächtigen Mammutbäumen. Im Giant Forest ganz in der Nähe des Giant Forest Museums befinden sich einige der größten Vertreter dieser Giganten. Unter anderem auch der General Sherman Tree, der mit einem Durchmesser von 11 Metern an der Basis als der größte Baum der Erde gilt, zumindest nach seinem Volumen berechnet. Sein Alter wird auf 1900 – 2500 Jahre geschätzt.
Besonders auffällig und beeindruckend sind auch die an manchen Bäumen besonders stark sichtbaren Brandflecke, die durch Waldbrände verursacht wurden. Da die Mammutbäume aber recht unempfindlich gegenüber Feuer sind, können sie meist auch trotz ihrer Wunden weiter leben.
360-Grad Panorama auf dem Moro Rock
Ein weiteres Highlight das man (wenn man genügend Zeit zur Verfügung hat) nicht verpassen sollte, ist der Moro Rock. Hierbei handelt es sich um einen großen Granitfelsen, in den Stufen geschlagen wurden, sodass man ihn bis zu seiner Oberseite besteigen kann. Vom Parkplatz am Museum sind es etwa 2 Meilen bis zum Moro Rock. Für das eigene Auto ist die Straße nur im Sommer geöffnet. Den Rest des Jahres muss man den Weg zu Fuß auf sich nehmen. Der Ausblick, der einem auf dem Moro Rock erwartet, entschädigt dafür aber sofort. Von hier oben hat man einen atemberaubenden 360-Grad Ausblick auf die Wälder und (teilweise schneebedeckten) Berge um einen herum. Außerdem begegnen einem auf dem Weg nochmals einige beeindruckende Mammutbäume.
Noch mehr Landschaft im Kings Canyon
Das war dir noch nicht genug atemberaubende Landschaft? Wenn du etwas mehr Zeit als ich zur Verfügung hast, lohnt sich wahrscheinlich auch ein Besuch des benachbarten Kings Canyon Nationalparks. Dieser schließt nördlich des Sequoia Nationalparks gleich an diesen an. Bilder und kurze Reiseberichte für einen ersten Eindruck über diesen Teil des Nationalparks findest du z.B. auf TripAdvisor.