Die Insel Pulau Langkawi direkt an der Grenze zwischen Thailand und Malaysia ist das erste Ziel meiner Reise durch Malaysia. Nach einem kurzen ca. einstündigen Flug von Singapur lande ich am kleinen Flughafen der Insel. Nachdem ich das Einreiseprozedere hinter mich gebracht habe (was hier relativ lange dauert, da auch Fingerabdrücke und Gesichtsaufnahmen gemacht werden) nehme ich ein Taxi um zu meiner Unterkunft zu kommen. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier leider nicht, sodass man auf ein Mietfahrzeug oder Taxi angewiesen ist, beides ist im Vergleich zu westlichen Verhältnissen aber relativ günstig.
Ankunft in einer neuen Welt
Mein Ziel ist die ca. 10 km entfernte Ortschaft am Strand Pantai Cenang, wo sich die meisten westlichen Gäste niederlassen. Auf der Fahrt dorthin merke ich sofort, dass mich hier das komplette Kontrastprogramm zur modernen Metropole Singapur erwartet. Während Singapur einen mit seinem Mix aus westlichem und asiatischen Einflüssen behutsam in die neue fremde Welt hineinführt, begegnet man hier weitaus mehr neuen und unbekannten Eindrücken, zumindest, wenn man wie ich vorher nie außerhalb Europas unterwegs war.
Die Gebäude bestehen hier häufig aus relativ einfachen Blechhütten, am Straßenrand liegt häufig Schrott und Müll herum und die Autos die hier fahren wären in Deutschland wahrscheinlich schon lange durch den TÜV aussortiert worden. Tatsächlich sieht es so wahrscheinlich in jeder ländlichen Provinz hier aus. Aufgrund der Tatsache, dass die Insel aber eine reine Touristeninsel ist auf der aufgrund dessen angeblich eine rasante Wirtschaftsentwicklung stattgefunden haben soll, hatte ich doch irgendwie mehr Fortschritt und Ähnlichkeit zu unserer Welt erwartet. Ich stelle mir die Frage, wie es hier wohl noch vor einigen Jahren vor dieser Entwicklungsphase ausgesehen haben muss.
Freundlicher Empfang und erste Motorrollerfahrt
Aufgrund der vielen neuen Eindrücke die hier auf mich einprasseln ist es umso angenehmer, dass wenigstens die Einheimischen der Insel einem viel offener begegnen als die der Großstadt Singapur. Mein Gastgeber erwartet mich bereits vor der Tür und zeigt mir das große Familienzimmer, in dem ich schlafen werde. Außerdem vermittelt er mir einen Motorroller. Somit bin ich optimal für mein Vorhaben die Insel am nächsten Tag auf eigene Faust mit dem Roller zu erkunden ausgerüstet. Nach wenigen Kilometern habe ich aber auch schon die erste Panne und der Roller springt nicht mehr an, da die Batterie durchgeschmort ist. Zum Glück bin ich aber noch nicht weit gekommen, sodass mein Vermieter diese schnell austauschen kann. Ansonsten läuft meine (übrigens erste) Rollerfahrt aber erstaunlich gut ab.
Viel falsch machen kann man eigentlich auch nicht, da die Bedienung des Rollers nicht besonders kompliziert ist und Verkehrsregeln hier nicht wirklich ernst genommen werden. Auch an den Linksverkehr gewöhnt man sich recht schnell, man sollte nur nicht unbedingt in der Hauptstadt der Insel (Kuah) starten, da hier relativ viel Verkehr auf den Straßen unterwegs ist. Der Rest der Insel ist verhältnismäßig ruhig. Der Sprit ist auf der gesamten Insel übrigens sehr günstig, was unter anderem daran liegt, dass die Insel eine Freihandelszone ist. Somit kann ich für nicht einmal drei Euro volltanken. Bezahlt wird hier übrigens (anders als bei uns) vor dem tanken.
Pantai Cenang – nicht mein Favorit
Obwohl die Umgebung rund um den Strand Pantai Cenang zu den populärsten Regionen mit einem großen touristischen Angebot gehört (was auch der Grund war, warum ich hier meine Unterkunft gebucht habe), empfinde ich diesen Teil im Südwestzipfel der Insel eher als mittelmäßig. Zwar gibt es hier viele Essensangebote, Duty-Free-Shops und sogar ein Aquarium, doch wirklich schön ist die lange Einkaufsstraße wo sich sämtliche Läden befinden nicht; eher dreckig und laut. Auch der Strand ist zwar ganz ok, wer aber einen einsamen idyllischen Strand erwartet wird hier enttäuscht. Immerhin das Essen was ich hier am Abend probiere ist wirklich lecker. Ein wenig abseits finde ich einen Imbiss wo es bangladeschisches Essen gibt. Mein Gericht nennt sich „Biryani“, was hauptsächlich aus gebratenen Reis besteht und eigentlich (lt. Ladenbesitzer) nur „a little bit spicy“ sein soll. Tatsächlich ist es eines der schärfsten Dinge, die ich je gegessen habe. Aber auch eines der leckersten. 🙂