Singapur – Die Stadt der Löwen. Eigentlich ist es wohl ziemlich unwahrscheinlich, außerhalb des Zoos (den ich übrigens auch besucht habe) einem Löwen in der Großstadt von Singapur zu begegnen. Denn weder heute noch früher soll es dort überhaupt Löwen gegeben haben. Seinen Namen hat der Stadtstaat der Legende nach einem Prinzen aus dem 14. Jahrhundert zu verdanken, der im damals noch dichtem Dschungel Singapurs einem Löwen begegnet sein soll.
Da wo früher wilder Dschungel war, ist heute eine der modernsten Städte der Welt. Manche Gebäude und Bauten sind architektonisch so einzigartig, dass die Stadt fast futuristisch wirkt. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum Singapur zu den am meisten besuchten Städten der Welt gehört.
Singapur: Südostasien für Anfänger
Singapur ist das erste Ziel meiner Malaysia-Reise und auch meiner ersten Reise nach Asien überhaupt. Das ist auch gut so, denn Singapur wirkt im Vergleich zu anderen asiatischen Städten insgesamt doch ziemlich westlich und bietet somit optimale Startbedingungen. Nach einem 12-Stunden-Flug über Abu Dhabi lande ich am Changi Airport, der optimal an den MRT (die U-Bahn) angeschlossen ist, sodass man schnell und einfach ins Stadtzentrum gelangt. Schon beim Benutzen des MRT fällt auf, wie modern die Stadt ist. So sind beispielsweise fast alle Bahnhöfe mit Türen zu den Bahnsteigen ausgestattet, die nur bei Ankunft eines Zuges öffnen, sodass die Bahngleise keine Gefahr darstellen. Sämtliche Züge und Bahnhöfe sind angenehm klimatisiert. Außerdem ist alles sehr sauber, was sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass Essen, Trinken und sogar Kaugummi kauen (letzteres sogar in der gesamten Stadt) streng verboten sind. Verstöße werden mit Geldstrafen von mehreren Hundert Euro geahndet. Auch wenn das erst einmal ziemlich befremdlich klingt, so führt es (neben den ganzen anderen o.g. Annehmlichkeiten) doch dazu, dass es wirklich sehr angenehm ist, mit der MRT zu fahren. Auch überfüllte Züge habe ich hier nicht erlebt. Der Underground in London kommt mir im Vergleich hierzu fast rückständig vor.
Die ersten Sehenswürdigkeiten
Orchard Road
Nach dem Einchecken in meinem Hotel in Little India fahre ich zunächst in die Orchard Road, die wohl berühmteste Einkaufsstraße Singapurs. Hier fällt sofort auf, wie grün die Stadt ist. Riesige Bäume säumen den gesamten Straßenrand. Aber auch die Einkaufszentren sind einen Besuch wert, selbst wenn man wie ich nicht auf Shopping-Tour ist. Diese sind so riesig, dass es fast unmöglich ist sich hier nicht zu verirren. Das „ION Orchard“ hat beispielsweise mehr als 300 Geschäfte auf vier unter- und vier überirdischen Stockwerken. Und auch die Architektur dieser Paläste ist einfach nur beeindruckend.
Marina Bay
Weiter geht es nach Marina Bay, einem noch relativ neuen aufgeschütteten Stadtteil an der „Waterfront“. Auch hier gibt es unzählige architektonische Meisterwerke zu bestaunen. Hier steht das berühmte Marina Bay Sands-Hotel mit seinen markanten drei Türmen und dem darauf befindlichen SkyPark, auf dem sich der höchstgelegene Pool der Welt befindet, der allerdings leider nur Hotelgästen vorbehalten ist. Jeden Abend (20:00 und 21:30 Uhr) findet hier die kostenlose 15-minütige Licht- und Lasershow „Wonder Full“ mit Lasern, LEDs und auf Wasserfontänen projizierten Videos statt. Diese lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Hier komme ich auch das erste Mal mit einem Einheimischen ins Gespräch: einem netten aus Indien stammenden Mann, der in Singapur arbeitet und dessen Familie gerade zu Besuch ist, mit der er sich das Schauspiel ebenfalls angucken möchte. Er bietet mir Früchte und Plätzchen an, die mir zwar unbekannt sind, nachdem man sich an den neuen Geschmack gewöhnt hat aber wirklich gut schmecken.
Gardens by the Bay
Nach der Show geht es noch kurz zu der Parkanlage Gardens by the Bay, wo ebenfalls (ohne dass ich es vorher wusste) eine Lichtshow stattfindet (täglich 19:45 und 20:45 Uhr, Eintritt frei). Dieses mal an den riesigen künstlichen Bäumen, den Supertrees. Hierbei leuchten und blinken die Bäume in allen Farben im Takt der Musik. Die Show ist nochmal beeindruckender als die am Marina Bay. In der Parkanlage gibt es allerdings noch mehr zu entdecken, sodass ich am nächsten Tag nochmal hierher zurückkehren werde.