Über Amazons Cloud-Speicherdienst „Amazon Prime Photos“ können unbegrenzt viele Fotos im Onlinespeicher abgespeichert werden. Für Amazon Prime-Kunden ist dieser Service sogar kostenlos bzw. inklusive. Doch das sind nur zwei von einigen guten Gründen, sich den Dienst einmal genauer anzusehen: Amazons Prime Photos im Test.
Deine komplette Fotosammlung von überall auf der Welt
Viele Vorteile eines Onlinespeichers liegen auf der Hand. Im Gegensatz zu einem stationären Hardwarespeicher können die online gespeicherten Fotos -eine Internetverbindung natürlich vorausgesetzt- von überall auf der Welt abgerufen werden. Amazon Prime Photos bietet dafür Apps fürs Smartphone und Tablet, aber auch über die Website von Amazon lassen sich die Bilder abrufen.
Über die „Prime Photos“-App kann man sogar die automatische Bildsynchronisation aktivieren, sodass die neu geschossenen Smartphone-Bilder automatisch in die Cloud geladen werden. Auch mit ausgewählten Ordnern auf dem PC ist eine solche Synchronisation möglich.
Dadurch, dass die Bilder damit nicht mehr an ein eigenes Gerät bzw. Speichermedium gekoppelt sind, muss man sich auch über den Verlust von Fotos keine wirklichen Sorgen mehr machen. Ganz im Gegenteil kann man sogar den raren Speicherplatz seines Geräts entlasten, da man die online gesicherten Bilder von seinem eigenen Gerät löschen kann.
Alles andere als rar ist der Speicherplatz für Fotos nämlich in der Cloud von Amazon: Für Fotos bietet Amazon zur Zeit tatsächlich unbegrenzten Speicherplatz zu einem fixen Preis an. Und dieser Preis ist nicht gerade hoch, denn es ist lediglich eine Amazon Prime-Mitgliedschaft erforderlich, die viele Leute aufgrund der vielen Vorteile von z.B. kostenlosem Versand oder Prime Video sowieso besitzen. Genauere Informationen zu Amazon Prime findest du hier.
Neben dem überall verfügbaren Onlinespeicher bietet Amazon Prime Photos aber noch ein paar weitere Funktionen, die den Service ziemlich interessant machen.
Integrierte Bildbearbeitung
Wer seine Fotos so wie ich gerne etwas bearbeitet, muss Amazon Prime Photos dafür nicht einmal verlassen. In den Apps ist eine Bildbearbeitung nämlich direkt integriert. Dabei sind einfache Anpassungsmöglichkeiten wie z.B. Helligkeit, Kontrast und Sättigung möglich, aber auch die Schatten- und Lichter können gezielt bearbeitet werden. Außerdem kann man den Beschnitt verändern, Filter wie bei Instagram auf das Bild anwenden oder auch Text über das Bild hinzufügen. Die Möglichkeiten ähneln also denen der üblichen Fotobearbeitungsapps, professionelle Fotobearbeitungsprogramme wie z.B. Lightroom kann Amazon aber natürlich nicht ersetzen. Für eine schnelle Bearbeitung von Schnappschüssen direkt aus seiner Fotobibliothek heraus, ist die intergrierte Bildbearbeitung aber meiner Meinung nach ein hilfreiches Feature.
Unbegrenzter Speicherplatz für RAW-Dateien
Eine weitere Funktion ist gerade für ambitioniertere Hobbyfotografen sehr interessant: Zur Zeit lassen sich nämlich sogar unbegrenzt viele RAW-Bilddateien in Amazons Cloud speichern. Das sind unkomprimierte Bilddateien aus der Kamera, die deutlich mehr Informationen als die gewöhnlichen (komprimierten) Bildformate wie z.B. JPEG enthalten. Aus den Fotos lässt sich somit z.B. sehr viel mehr in der Nachbearbeitung heraus holen. Nachteil dieses Dateiformats ist, dass es deutlich mehr Datenspeicher belegt als komprimierte Bildformate. Wer „alte“ (bereits bearbeitete) RAW-Dateien also auslagern möchte um lokalen Speicherplatz zu sparen, hat mit Amazon Prime Photos jetzt eine gute und kostengünstige Möglichkeit. Bleibt zu hoffen, dass Amazon die unbeschränkte Speicherung von RAW-Dateien auch in Zukunft unterstützt.
Bildsortierung
Bei großen Fotobibliotheken kann man schnell schon mal den Überblick verlieren. Dann ist eine intelligente Bildsortierung und Verschlagwortung Gold wert. Wer -so wie ich- aber keine Lust hat, seine Bilder z.B. von Hand mit Schlagworten zu versehen, bekommt mit Amazon Prime Photos eine große Hilfe in die Hand. Der Service versucht nämlich selbst Objekte wie Bäume oder Brücken in den Fotos zu erkennen. Wenn du also z.B. auf der Suche nach einem Foto mit einer Brücke bist, kannst du dieses Objekt einfach oben in die Suche eingeben oder am Seitenrand auswählen und es werden passende Ergebnisse angezeigt.
Auch eine Sortierung bzw. Suche nach von Amazon erkannten Personen oder Orten ist möglich. Die Zuordnung von Orten funktioniert allerdings nicht über einen intelligenten Algorithmus von Amazon, sondern über die Standortspeicherung der Kamera. Ist diese also nicht aktiviert oder die Kamera unterstützt keine Standortspeicherung, ist auch keine Ortssuche bei Amazon Prime Photos möglich.
Einfache Freigabe von Fotos an Familie und Freunde
Wenn du mit mehreren Personen auf deine Fotos zugreifen möchtest , gibt es wohl keine leichtere Möglichkeit dies zu ermöglichen als die Speicherung der Bilder im Web. Wenn du ein Bild mit jemandem teilen möchtest kannst du einfach ein Downloadlink zum diesem Foto versenden. Außerdem gibt es bei Amazone Prime Photos das sogenannte „Familienalbum“. Diesem können insgesamt fünf Personen beitreten, die dann alle Zugriff auf dieses Album haben.
Was spricht gegen die Cloud-Speicherung?
Trotz aller Vorteile der Cloud-Speicherung gibt es natürlich auch Nachteile. Dadurch dass man nicht mehr selbst im Besitz der Bilder ist, lassen sich die Fotos beispielsweise nur abrufen, wenn auch eine Datenverbindung zum Internet vorhanden ist. Die größte Skepsis werden die meisten aber wahrscheinlich bezüglich des Datenschutzes haben, weshalb man sich diesen einmal genauer anschauen sollte.
Datenschutz bei Amazon Prime Photos
Zum Schutz der Fotos vor einem Zugriff von dritter Seite ist die Website von Amazon zunächst einmal per SSL verschlüsselt. Zumindest die Datenübertragung findet also schon einmal geschützt statt. Inwiefern allerdings die Server von Amazon selbst vor einem Angriff von Dritten geschützt sind, lässt sich nur schwer sagen. Große Internetkonzerne bzw. deren Kunden sind schließlich schon wiederholt Opfer von Hackerangriffen gewesen und auch in Zukunft wird es wohl keine einhundertprozentige Sicherheit geben.
Abgesehen davon muss einem aber auch bewusst sein, dass Amazon selbst umfangreiche Zugriffsrechte erhält. Laut seinen Nutzungsbedingungen (Stand: Februar 2018), darf Amazon die Bilder z.B. kopieren, modifizieren und Informationen aus den Bildern nutzen. Außerdem speichert Amazon alle Informationen, die man bei dem Dienst eingibt oder sonst irgendwie übermittelt. Wenn dich das Ganze genauer interessiert, schau einmal bei den Nutzungsbedingungen von Amazon vorbei.
Fairerweise muss man natürlich sagen, dass Amazon diese Rechte benötigt, um den Dienst überhaupt betreiben zu können. Zumindest bewusst sein sollte einem diese Nutzung der eigenen Daten aber trotzdem.