Die Maskierungsebenen sind in der Bildbearbeitung – neben den Pixelebenen – wahrscheinlich die wichtigste Ebenenart. Und das, obwohl die Maskierungsebenen selbst überhaupt gar keinen Inhalt darstellen können. Maskierungsebenen (oder kurz: Maskierungen) können jedoch ganz gezielt bestimmte Bereiche anderer Ebenen sichtbar schalten, während andere Bereiche unsichtbar geschaltet werden. Auf diese Weise lassen sich z.B. Elemente unterschiedlicher Bilder miteinander verbinden.

Der Vorteil der Maskierungen liegt darin, dass Pixel dabei nicht gelöscht werden, sondern durch die Maskierungsebene lediglich unsichtbar ausgeblendet werden. Möchte man eine durchgeführte Maskierung später also wieder rückgängig machen, muss man die Maskierungsebenen lediglich über den Haken hinter der Ebene deaktivieren oder die Maskierungsebene löschen. Außerdem kann man die Maskierung jederzeit wieder ändern bzw. anpassen. Schauen wir uns dafür einmal etwas genauer an, wie so eine Maskierungsebene funktioniert.

 

Die Funktionsweise von Maskierungsebenen

Wenn man sich eine „fertige“ Maskierungsebene einmal genauer anschaut, stellt man fest, dass diese Ebenen ausschließlich aus Graustufen bestehen. Diese Graustufen legen fest, wie viel Prozent von jedem einzelnem Pixel im Dokument als sichtbar angezeigt werden soll. Schwarz bedeutet dabei, dass von der Maskierungsebene betroffene Ebenen (also z.B. darunter liegende Ebenen oder Maskierungsebenen die an „Hauptebenen“ angehefteter sind) an dieser Stelle komplett unsichtbar maskiert werden. Weiß bedeutet das Gegenteil, nämlich, dass von der Maskierungsebene beeinflusste Pixel weiterhin zu 100% sichtbar bleiben. Die Grauwerte dazwischen steuern prozentual die „Unsichtbarkeit“ bzw. Deckkraft von jedem einzelnen Pixel. Je dunkler ein Pixel auf der Maskierungsebenen ist, desto weniger Deckkraft wird entsprechend auf den von der Maskierungsebene beeinflussten Ebenen prozentual im Dokument beibehalten. Das klingt in der Theorie erst einmal relativ kompliziert, ist in der Praxis aber tatsächlich relativ einfach. Schauen wir uns die einzelnen Schritte daher einmal im Detail an.

Hinweis: Auf deiner Leinwand (in der Mitte des Bildschirms) wird direkt das Ergebnis der Maskierung angezeigt. Die gerade erklärten Graustufen deiner Maskierungsebene (auf denen die Maskierung basiert) kannst du dir anzeigen lassen, indem du im Ebenenpanel die Maskierungsebene mit gedrückter Options- (Mac) bzw. Alt- (Windows) Taste anklickt.

 

Erstellen einer neuen Maskierungsebene

Zum Erstellen einer neuen Maskierungsebenen gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Klicke im Ebenenpanel auf den Button Ebene maskieren oder
  2. Klicke in der oberen Menüleiste auf Ebene > neue Maskierungsebene.

Wenn du zuvor eine bestimmte Ebene ausgewählt hast (blau hinterlegt), wird die nun neu erstelle Maskierungsebene automatisch als „Unterebene“ an die ausgewählte Ebene angeheftet. Durch dieses „Anheften“ (was du daran erkennst, dass die Maskierungsebene im Ebenen-Panel leicht eingerückt dargestellt wird), beeinflusst dann nur diese eine einzelne Ebene, an die die Maskierungsebene angeheftet ist. 

Die Maskierungsebene kann im Ebenen-Panel aber zu jeder Zeit komplett frei mit dem Cursor verschoben werden. Somit kannst du auch nachträglich noch ganz leicht einstellen, welche Ebene(n) von der Maskierungsebene beeinflusst werden sollen. Wie auch bei den anderen Ebenenarten, beeinflusst eine Maskierungsebene grundsätzlich (d.h. wenn sie nicht an eine einzelne Ebene angeheftet ist) alle unter ihr liegenden Ebenen. Legst du die Maskierungsebene also nach ganz oben, werden alle darunter liegenden Ebenen maskiert.

Eine neue Maskierungsebene ist zunächst komplett „weiß“, d.h. sie hat somit noch keinen Einfluss auf andere Ebenen, da noch kein Bereich mit dunkleren Pixeln unsichtbar maskiert wurde.

Übrigens: Alternativ lässt sich auch eine sogenannte „leere Maskierungsebene“ erstellen. Diese ist dann standardmäßig komplett „schwarz“ ausgefüllt, was bedeutet, dass von der leeren Maskierungsebene beeinflusste Ebenen dann in dieser Ausgangssituation erst einmal komplett ausgeblendet bzw. unsichtbar maskiert werden.

Beide Ausgangssituationen sind so aber natürlich erst einmal noch nicht besonders hilfreich. Der Sinn einer Maskierungsebene liegt schließlich darin, dass nur bestimmte Bereiche unsichtbar maskiert werden oder die Deckkraft einzelner Pixel sogar nur teilweise transparent gemacht wird.

Mein Tipp: Wenn du nicht ganz so genau arbeiten musst, kannst du die genannten Farben entsprechend ihrer Funktionsweise tatsächlich direkt mit dem Malpinsel auf die Maskierungsebene „auftragen“.

Wenn du präziser Arbeiten möchtest, stehen dir verschiedene Auswahlwerkzeuge zur Verfügung. Damit lässt sich sehr genau festlegen, welche Bereiche maskiert werden sollen.

Nachdem du eine Auswahl festgelegt hast, kannst du mit dieser aktiven Auswahl dann einfach eine neue Maskierungsebene erstellen. Beim Erstellen der Maskierungsebene, wird dann automatisch der NICHT ausgewählte Bereich „schwarz“ maskiert, also unsichtbar.

Beispiel Maskierungsebene:

Nehmen wir an, du hast ein Porträt-Bild, bei dem du den Hintergrund austauschen möchtest. Dafür musst du den ursprünglichen Hintergrund vom Porträt-Bild zunächst unsichtbar maskieren, damit du anschließend ein neues Bild als Hintergrund unter diese Ebene legen kannst.  Wie gehst du vor?

Zunächst wählst du auf deiner Ebene mit dem Porträt das Gesicht  aus (wie das geht, später im Kapitel Auswahlen). Anschließend wählst du Ebene > neue Maskierungsebene im Menü. Dadurch wird automatisch der Hintergrund der ausgewählten Ebene entfernt (bzw. unsichtbar maskiert). Jetzt kannst du einfach dein neues Hintergundbild als neue Ebene hinter deine Pixelebene mit dem Porträt-Foto legen. 

Im Ebenen-Panel sieht das dann folgendermaßen aus:

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