Wie viele andere Weltstädte, kann man auch San Francisco per Hop On, Hop Off – Bus erkunden. Welche Erfahrungen ich damit auf der Halbinsel im Pazifik damit gemacht habe, erfährst du in diesem Artikel.
Warum Hop On, Hop Off?
Wie bereits in Los Angeles, hatte ich auch für San Francisco leider nur einen Tag zur Verfügung. Um in wenig Zeit möglichst viel zu sehen, finde ich die Hop On, Hop Off – Angebote immer ziemlich praktisch. Die Busse verbinden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten miteinander auf wenigen übersichtlichen Routen und man kann einfach dort ein- und aussteigen, wo man möchte. Bei den normalen öffentlichen Verkehrsmitteln muss man sich oft (vor allem in den USA) mit einem komplizierten und schlecht ausgebauten Verkehrsnetz beschäftigen. Auch der private PKW war nach meinen Erfahrungen in Los Angeles keine Option, da der Stadtverkehr doch ziemlich stressig ist. Außerdem kann man von den offenen Dächern der Doppeldeckerbusse einfach viel mehr der Stadtkulisse aufsaugen und erfährt in den Audioführungen außerdem noch etwas über die Stadt.
Was bekomme ich und was kostet es?
Einer der größten und bekanntesten Anbieter von Hop On, Hop Off – Bussen weltweit ist „Big Bus“. Da ich in London bereits vor einigen Jahren gute Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht habe, habe ich mich auch in San Francisco für diesen Anbieter entschieden.
Tagestickets gibt es ab 45 $, bei längerer Ticketdauer und größerer Tourenauswahl steigt der Preis auf bis zu 75 $. Das ist natürlich nicht gerade wenig! Mehr Informationen mit aktuellen Preisen erhält man auf der Website von Big Bus, wo man die Tickets auch etwas günstiger als „auf der Straße“ bekommt.
„Big Bus“ wirbt dafür damit, die größte Flotte an Sightseeing-Bussen von San Francisco zu haben. Im 10-20 Minuten-Takt sollen die Busse damit fahren. Meistens musste ich auch nicht lange warten, darauf verlassen kann man sich allerdings trotzdem nicht und ich musste auch mal länger warten.
Sobald man das erste man an Board geht, bekommt man Kopfhörer, über die man den Audioguide hören kann. Dieser ist auch in deutscher Sprache vorhanden, aber kommt natürlich vom Band. Wenn man Glück hat, erwischt man einen Bus mit Reiseführer (immer auf englisch). Dann macht das Ganze gleich viel mehr Spaß und man merkt doch, dass man viel aufmerksamer zuhört als beim aufgezeichneten Kommentar. Hier wirbt die Website von Big Bus komischerweise damit, auf allen Bussen Reiseführer mit an Board zu haben. Das ist allerdings definitiv nicht der Fall und ich bin während meines Aufenthalts lediglich einmal mit einem Reiseführer gefahren.
Ganz empfehlenswert ist meiner Meinung nach noch die kostenlose App von Big Bus, über die man die Route und den aktuellen Standort jederzeit auf einer Karte nachvollziehen kann. Außerdem findet man hier zu jeder Haltestelle kurze Informationen zu den Sehenswürdigkeiten.
Das spannendste und interessanteste sind aber wahrscheinlich die Routen. Big Bus bietet drei Routen bei seinem teuersten Ticket. Die rote „Tagesroute“ verbindet alle Sehenswürdigkeiten innerhalb San Franciscos, inklusive der etwas außerhalb liegenden Golden Gate Bridge. Außerdem gibt es noch eine Nachttour sowie eine Tour durch Sausalito, ein kleiner Ort in der Bucht von San Francisco. Aus zeitlichen Gründen habe ich aber nur die Tagestour gemacht, womit man für einen Tag auch gut beschäftigt ist. Den genauen Routenverlauf kann man natürlich auch auf der Website von Big Bus ansehen.
Highlights der „Tagesroute“
Ein paar persönliche Highlights und Eindrücke von der Tagesroute möchte ich nun vorstellen. Alle im folgenden genannten Ziele können mit dem Hop On, Hop Off – Bus direkt angefahren werden.
Chinatown
Das Chinatown von San Francisco ist das größte Chinatown außerhalb von Asien. Es gehört zu den größten Attraktionen San Franciscos und hat sogar mehr Besucher als die Golden Gate Bridge! Da ich bereits in Singapur von diesem Stadtteil begeistert war, war ein Besuch für mich Pflicht. Wie bereits in Singapur, sind auch die Straßen des Chinatowns von San Francisco mit etlichen (oft kitschigen) Souvernierläden gesäumt. Trotzdem mag ich die Atmosphäre dieses Stadtteils. Sobald man das berühmte „Dragon Gate“ am Eingang des Chinatown durchquert hat man das Gefühl in einer andere Welt zu sein. Je weiter man Straßen außerhalb des „touristischen Zentrums“ betritt, desto näher kommt man auch dem „alltäglichen Leben“ der Bewohner und kann diese z.B. bei ihren alltäglichen Einkaufen beobachten.
Fishermans Wharf
Die Fisherman’s Wharf gehört ebenfalls zu den Hauptattraktionen San Franciscos. Auf dem berühmten Pier 39 finden sich unzählige Souvenierläden, Fahrgeschäfte, Restaurants und Imbiss-Buden. Damit hat sich dieser Stadtteil in den letzten Jahren zum Touristengebiet Nummer Eins entwickelt und hat noch mehr Besucher als Chinatown und Golden Gate Bridge. Das merkt man leider auch und so war das Gebiet während meines Aufenthalts SEHR gut besucht. Wirklich lohnen tut sich der Besuch meiner Meinung nach allerdings nicht unbedingt, da man hier vor allem ein kommerzielles Touristenviertel vorfindet. Wer sowas aber sucht, ist hier genau richtig. 🙂
Von Fisherman’s Wharf startet übrigens auch die Fähre zur berühmten Gefängnisinsel Alcatraz, die ich allerdings aufgrund meines kurzen Aufenthalts in San Francisco nicht besucht habe. Bei Interesse ist außerdem eine frühzeitige Buchung im Vorfeld nötig!
Ferry Building
Wer auf Shoppen nicht verzichten möchte, aber trotzdem etwas anderes als die typischen Souvenirläden sucht, wird vielleicht beim Ferry Building fündig. Bis zum Bau der Brücken von San Francisco war das Fährgebäude eines der größten Umschlagplätze weltweit. Auch heute wird es noch als solches genutzt, ist aber vor allem auch durch seinen Marktplatz im Inneren des architektonisch interessanten Gebäudes bekannt. Hier finden sich einige Feinschmecker-Restaurants, aber auch kleinere „Marktgeschäfte“, die überwiegend lokale Naturprodukte verkaufen. Ein schöner Ort, um Abseits des Tourismus etwas runter zu kommen. Von den Fähranlegestellen hat man außerdem einen guten Blick auf die Bay Bridge.
Japanischer Garten
Ein anderer Ort um vom Stress der Stadt zur Ruhe zu kommen, ist der Japanische Garten (Eintritt: 4 $) im Golden Gate Park. Der Garten ist nicht besonders groß, aber schön angelegt und gut gepflegt. Schmale, verschwungene Wege führen durch die im japanischen Stil gestaltete Parklandschaft aus Wasserläufen, Bonsais und Pagoden. Im Teehaus kann man außerdem eine Kleinigkeit essen und trinken. Auch ein kleiner Souvenirladen ist vorhanden.
Golden Gate Bridge
Das Wahrzeichen von San Francisco darf bei einem Besuch natürlich nicht fehlen. Die Hop On, Hop Off – Busse fahren über die Brücke bis zum nordöstlichen Aussichtspunkt auf die Golden Gate Bridge. Von hier aus kann man auch zum „Vista Point“ (im Nordwesten) laufen, von wo aus man einen besseren Ausblick auf die Brücke hat. Ich hatte dafür leider keine Zeit mehr am Abend, man sollte dafür schon eine halbe Stunde mindestens einplanen. Auf der Brücke selbst ist es (natürlich) relativ laut aufgrund des Straßenverkehrs, aber trotzdem ein tolles Gefühl, auf dieser berühmten Brücke zu stehen. 🙂
Fazit
Wer unkompliziert und in wenig Zeit möglichst viel von San Francisco sehen möchte, ist mit dem Hop On, Hop Off – Bussen von „Big Bus“ sicher gut aufgehoben. Alle wichtigen Ziele werden angesteuert und die Busse fahren recht zuverlässig. Der Preis von 50 $ aufwärts ist natürlich nicht gerade günstig, aber das ist San Francisco sowieso nicht.